Der Amerikanische Bürgerkrieg
Der Sezessionskrieg, bekannt als Amerikanischer Bürgerkrieg, fand von 1861 bis 1865 statt. Auf der einen Seite standen die Nordstaaten – auf der Gegenseite die Konföderation, zu der elf Staaten gehörten, die sich von den Vereinigten Staaten losgelöst und ein eigenes Bündnis geschlossen hatten. Der Krieg forderte fast 650.000 Opfer.
Im 19. Jahrhundert lebte der Süden der USA meist von der Plantagenwirtschaft. Besonders Baumwolle war ein begehrter Rohstoff. Um der großen Nachfrage gerecht zu werden, konnte die Produktion nur mit Hilfe von billigen Arbeitskräften wie den schwarzen Sklaven betrieben werden. Im industriell stärker entwickelten Norden war man mehrheitlich gegen die Sklavenhaltung.
Nach der Wahl von Abraham Lincoln zum Präsidenten der USA im Jahr 1860 verloren die Sklavenhalterstaaten ihre Mehrheit im Kongress. Da anzunehmen war, dass die Sklaverei abgeschafft werden sollte, spalteten sich zwischen Dezember 1860 und Mai 1861 elf Einzelstaaten von der Union (USA) ab und gründeten ein eigenes Bündnis, die Konföderation CSA (Confederate States of America).
Die abgespalteten Staaten stellten eine eigene Armee auf und wählten Jefferson Davis zu ihrem Präsidenten. Ein Versöhnungsversuch im Februar 1861 in Washington brachte nicht den gewünschten Erfolg. Ein militärischer Konflikt war nicht mehr zu vermeiden. Am 12. April 1861 kam es in South Carolina zum Angriff auf Fort Sumter, der mit einem Sieg der Konföderation endete. Es war der Auftakt zu einem vier Jahre andauernden Bürgerkrieg.
Zuerst sah es so aus, als ob die Truppen der Südstaaten im Vorteil wären. Aber in der Schlacht von Gettysburg, die vom 1. bis 3. Juli 1863 dauerte und aus der die Union siegreich hervorging, wendete sich das Blatt. Das letzte nennenswerte Gefecht des Krieges fand am 1. April 1865 im Dinwiddie County (Virginia) statt: die Schlacht bei Five Forks.
Am 9. April kapitulierte General Robert E. Lee, der Oberbefehlshaber der Konföderation in Appomattox. Sein Gegenspieler der Union, General Ulysses Simpson Grant, gewährte den Verlierern großzügige Bedingungen. Die CSA zerbrach, und die abtrünnigen Staaten wurden in den folgenden Jahren wieder in die Union aufgenommen. Einer sollte die zurückgewonnene Einheit jedoch nicht mehr erleben: Präsident Lincoln fiel am 14. April dem Attentat eines fanatischen Anhängers der Konförderation zum Opfer.
Am 6. Dezember 1865 wurde die Sklaverei mit dem 13. Zusatz in der amerikanischen Verfassung abgeschafft. Dies bedeutete jedoch noch keine echte Befreiung der Sklaven. Erst nach dem 2. Weltkrieg kam es nach und nach zu einer Gleichstellung der Menschen in den USA. Martin Luther King (1929–1968) und seine Bürgerrechtsbewegung hatten daran einen großen Anteil.