Eine der ersten Münzen der Welt – Ionien/Milet Diobol 5. Jhdt. v. Chr.

Eine der ersten Münzen der Weltgeschichte

Bestimmt kennen Sie die Geschichte aus dem "alten Griechenland": Wenn ein Mensch starb, legten ihm die Hinterbliebenen kleine Münzen auf die Augen oder auf die Zunge. Der Verstorbene sollte diese Münzen als "Obolus" an den Fährmann Charon entrichten, damit dieser ihn über den Totenfluss (meist Archeron oder Styx) in die Unterwelt, das Reich des Gottes Hades, überführt. Die Redewendung, "einen Obolus zu entrichten" geht übrigens nicht nur auf die Legende des Fährmanns Charon zurück, sondern auch auf die Münze selbst. Diese wurde nach einer griechischen Gewichtseinheit benannt, die ca. 0,72 g entsprach. Dies war auch das Münzgewicht. Uns liegen etwas größere Münzen mit ca. 1,5 g Gewicht vor. Diese nennt man Diobol, also "zweifachen Obol".

Geprägt wurde der Diobol in Milet. Die Stadt wurde Anfang des 5. Jahrhunderts v. Chr. bei einer Schlacht zerstört und anschließend – in der Zeit, als auch der Diobol geprägt wurde – mit rasterförmiger Grundstruktur wieder aufgebaut. Aufgrund dieser Struktur bezeichnen Historiker Milet auch als "Manhattan der Antike". Eine solche Münze aus Milet können Sie jetzt besitzen! Stellen Sie sich nur einmal vor, wie faszinierend es ist, eine der ersten Münzen der Weltgeschichte in Ihren eigenen Händen zu halten – ein echtes Geldstück, das damals für die Griechen im Leben wie im Tod eine solch wichtige Bedeutung hatte.